Intern
Nachwuchsförderzentrum für Juniorinnen

Bessere Noten durch Fußball

12.02.2019

„Egal ob Mailand oder Madrid, Hauptsache Italien“ – Fußballzitate wie jenes von Andi Möller prägen noch heute das Bild vom Widerspruch zwischen Fußball und Intelligenz. Die Studie des NFZ zeigt, dass viel Fußball mit besseren Schulnoten einhergeht.

Wenn also Bayerns Schülerinnen und Schüler am kommenden Freitag ihre Zwischenzeugnisse erhalten und Eltern in Panik verfallen, wenn die Versetzung gefährdet ist oder die Noten schlechter ausfallen als erhofft, sollte die elterliche Devise nicht lauten: „Mehr büffeln!“ Und schon gar nicht sollten sie die Freizeitaktivitäten ihrer Kinder einschränken oder gar ganz streichen.

„Das ist zumindest für den Sport grundlegend falsch“, kommentiert der Würzburger Bildungsforscher Professor Heinz Reinders diese Reaktionen der Eltern. Zwar sei verständlich, dass Eltern auf die Schulleistungen ihrer Kinder achten, aber der Entzug von Sport am Nachmittag verschlimmere alles nur noch, wie eine neue Studie belegt. „Wir können in unserer Studie bei Nachwuchstalenten zeigen, dass intensiver sportlicher Ausgleich am Nachmittag mit besseren Schulnoten einhergeht“, so Reinders.

Bessere Noten in Mathe und Deutsch

Die Würzburger Forscher haben bei insgesamt 235 Vereinsfußballerinnen und -fußballern im Alter von 15 und 16 Jahren die wöchentliche Sportzeit sowie die Schulnoten gemessen. Die Ergebnisse zeigen, dass Jugendliche mit intensiver sportlicher Aktivität sowohl in Mathematik als auch in Deutsch bessere Noten haben. Während zum Beispiel Jungen mit wenig Sport am Nachmittag in Mathe die Durchschnittsnote 3,5 erzielen, erreicht ihre Vergleichsgruppe mit Intensivsport die Note 2,9. Auf höherem Niveau zeigt sich dieser Notenunterschied auch bei den jungen Fußballerinnen. Intensivsportlerinnen schaffen in Mathe eine 2,3 und sind damit den weniger sportlich aktiven Mädchen um eine halbe Note voraus. Das entspricht in etwa dem Wissen eines halben Schuljahres.

Das gleiche Bild findet sich auch im Fach Deutsch. Auch hier zeigen Spielerinnen und Spieler mit intensivem Freizeitausgleich deutlich bessere Leistungen. Dabei macht es bereits einen Unterschied, ob die Mädchen und Jungen wöchentlich mehr oder weniger als fünf Stunden Sport treiben. Auf der Suche nach Gründen für diesen positiven Zusammenhang von sportlichem Ausgleich und Leistungen sind die Bildungsforscher auf zwei Erklärungen gestoßen.