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Lehrstuhl für Empirische Bildungsforschung

Abschlussarbeiten

Verfassen von Abschlussarbeiten

Am Lehrstuhl Empirische Bildungsforschung werden Abschlussarbeiten aus dem Bereich der Bildungsforschung betreut, sofern es sich um empirische Arbeiten handelt. Diese können sowohl eine qualitative als auch eine quantitative Forschungsmethode verwenden. Es werden vorrangig solche Abschlussarbeiten zur Betreuung angenommen, deren Thematik am Lehrstuhl in Forschungsvorhaben behandelt wird.

Die Betreuung von Abschlussarbeiten wird durch den Lehrstuhlinhaber und/oder von Assistenten bzw. Doktoranden am Lehrstuhl vorgenommen. Die Begutachtung von Abschlussarbeiten erfolgt durch den Lehrstuhlinhaber und/oder akademischen Räten.

Mit einer Abschlussarbeit stellen Studierende die Fähigkeit unter Beweis, eigenständig eine Problem- bzw. Themenstellung mit wissenschaftlichen Mitteln bearbeiten zu können. Dies setzt die Eigenständigkeit bei der Durchführung der Arbeit und hierzu notwendigen Forschungsvorhaben voraus.

Abschlussarbeiten mit quantitativem Zugang (Fragebogenstudie, Experiment) sollen, sofern der Forschungsgegenstand keine anders geartete Gliederung nahe legt, nach folgendem Muster strukturiert sein.

Einleitung
Die Einleitung enthält die Darlegung der Themenstellung der Arbeit und die daraus abgeleitete Fragestellung. Ferner wird die bearbeitete Fragestellung in den übergeordneten theoretischen Kontext eingebettet und die Gliederung der Arbeit skizziert.

Forschungsstand
In diesem Teil der Arbeit wird die direkt für die Bearbeitung der Fragestellung relevante, bisherige Forschung zusammenfassend dargestellt.

Theorieteil
Im Mittelpunkt dieses Bereichs steht die Entwicklung der theoretischen Argumentation, die ggf. in der Formulierung eines Modells mündet.

Hypothesen
Aus dem Theorieteil sollen sich logisch stringent Arbeitshypothesen ergeben, die einer empirischen Prüfung zugänglich sind.

Untersuchungsdesign und Methoden
Hier wird erläutert, mit welchem Untersuchungsdesign die Hypothesen geprüft werden sollen und welche Erhebungs- sowie Auswertungsmethoden zur Anwendung kommen.

Ergebnisse
Gegliedert nach zunächst deskriptiven Befunden zur Stichprobe, den verwendeten Skalen und Konstrukten (Operationalisierung) werden die inferenzstatistischen Auswertungen vorgenommen und möglichst entlang der vorab formulierten Hypothesen sortiert.

Diskussion
In der Diskussion werden die Befunde auf die Hypothesen bezogen und eine Entscheidung über deren Annahme oder Zurückweisung vorgenommen. Es erfolgt die Einordnung der eigenen Befunde in den theoretischen Rahmen sowie in den Kontext bisheriger Forschung. Schließlich gilt es, die Grenzen der eigenen Studie aufzuzeigen und kritisch zu diskutieren.

Qualitative Abschlussarbeiten (bspw. Interview- oder teil- bzw. unstrukturierte Beobachtungsstudien) gliedern sich in vergleichbarer Weise wie Abschlussarbeiten mit quantitativem Zugang.

Einleitung
Die Einleitung enthält die Darlegung des untersuchten Problemfelds und die daraus abgeleitete Fragestellung. Hierbei werden die bearbeitete Fragestellungen in übergeordnete Theoriebezüge („sensibilisierende Konzepte“) eingebettet und die Gliederung der Arbeit skizziert.

Forschungsstand
In diesem Teil der Arbeit wird die direkt für die Bearbeitung der Fragestellungen relevante, bisherige Forschung zusammenfassend dargestellt.

Theorieteil
Dieser Teil beschreibt die für die Fragestellung relevanten Theoriekonzepte oder theoretischen Modelle, die als Orientierung für subjektive Realitätskonstruktionen oder Handlungsbegründungen dienen.


Untersuchungsdesign und Methoden
Hier wird erläutert, mit welchem Untersuchungsdesign die Fragestellung(-en) beantwortet werden soll(-en), welche Erhebungs- sowie Auswertungsmethode(-n) zur Anwendung kommen und welche (theoretischen) Kriterien für die Auswahl der untersuchten Stichprobe zugrunde gelegt wurden.

Ergebnisse
Die gewonnenen Ergebnisse werden anschließend systematisch zusammengefasst und bezogen auf die formulierten Fragestellungen regelgeleitet interpretiert.


Diskussion
In diesem Teil wird die Einordnung der eigenen Befunde in den theoretischen Rahmen und den bisherigen Forschungsstand vorgenommen sowie eine begründete Einschätzung des Erkenntnisgewinns und der Grenzen der eigenen Studie aufgezeigt und kritisch reflektiert.

Die Gestaltung des Deckblatts und die Beifügung etwaiger Erklärungen richten sich nach den Anforderungen der gültigen Prüfungsordnungen der jeweiligen Studiengänge. Dabei sind die Seiten in folgender Weise zu formatieren:

  1. Seitenränder. Links: 3 cm; rechts: 4 cm; oben: 3 cm; unten: 3 cm.
  2. Schriftart. Arial oder Times New Roman, 12pt, 1,5 Zeilenabstand.
  3. Beschriftungen. Tabellenüberschriften, Bildunterschriften
  4. Paginierung. Laufend ab Inhaltsverzeichnis unten rechts.

Verweise auf Autoren im Text, Zitate und Literaturangaben erfolgen gemäß den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs). 

Die Abschlussarbeit ist gemäß den gültigen Prüfungsordnungen der jeweiligen Studienfächer einzureichen.
Digitale Abgaben der Abschluss- sowie Seminararbeiten sind an die jeweiligen GutachterInnen des Lehrstuhls zu schicken, bei denen die Leistung erbracht wurde.

Das Kriteriensystem macht die Grundlage für die Bewertung von Qualifikationsarbeiten transparent und dient Studierenden als Orientierung. Zu diesem Zweck ist die Gliederung der Kriterien auch am idealtypischen Aufbau einer Qualifikationsarbeit orientiert. Je nach Struktur und Zielstellung der Arbeit können einzelne Kriterien nicht berücksichtigt werden.

Einleitung

  • Relevanz des Themas: Wird das Ausgangsproblem vor dem Hintergrund historischer, gesellschaftlicher, institutioneller oder praxeologischer Bedingungen betrachtet?
  • Problemdarstellung: Wird deutlich, ob/inwiefern die Arbeit an einem Forschungsdefizit ansetzt bzw. Anhaltspunkte für die Lösung praktischer Probleme zu liefern verspricht? Wie umfassend und klar ist die einschlägige Forschung dargestellt? Wird die Herausarbeitung und Differenzierung des Problems darauf bezogen?
  • Vorbereitung theoretische Einbettung: Inwieweit gelingt es der VerfasserIn, eine erste theoretische Einbettung der Abschlussarbeit vorzunehmen?
  • Vorschau der Gliederung: Werden die Argumentation der Abschlussarbeit und ihre hierzu passende Gliederung logisch und nachvollziehbar dargestellt?

Theoretischer Teil (Forschungsstand & Theorie)

  • Erarbeitung der Fragestellung: Die Fragestellung muss sich folgerichtig aus der Problemdarstellung ergeben. Das gewählte empirische Vorgehen (z.B. Labor- vs. Feldstudie) und die Wahl eines speziellen Forschungstyps (z.B. Interview/ Fragebogen) soll begründet werden.
  • Erarbeitung des Forschungsstandes: Wie gut gelingt es der VerfasserIn, für die Fragestellung einschlägige Forschung darzustellen? Ferner wird berücksichtigt, inwiefern die VerfasserIn die eigene Arbeit in den Forschungsstand einordnen kann.
  • Erarbeitung der Theorie: Inwiefern hat die VerfasserIn theoretische Konzepte verständlich und in logischer Argumentation dargestellt? Wird der Bezug des gewählten theoretischen Zugangs zur Fragestellung logisch und stringent hergestellt?
  • Ableitung der Hypothesen / Darstellung der Forschungsfrage(n): Die Hypothesen für eine quantitative Studie sowie die Fragestellung für eine qualitative Studie müssen sich auf die Fragestellung beziehen und theoretisch abgeleitet werden. Die theoretischen Konstrukte/ die übergeordneten Theoriebezüge („sensibilisierende Konzepte“) müssen einbezogen werden.

Empirischer Teil (Methodik & Ergebnisse)

  • Darstellung Erhebungs- und Auswertungsmethoden: Die gewählten Erhebungs- und Auswertungsmethoden müssen anderen möglichen Vorgehensweisen gegenübergestellt und begründet werden.
  • Qualität der Datenauswertung (quantitative Studie): Wesentliche Charakteristika der Daten sind auf Item- bzw. Skalenebene zu dokumentieren. Etwaige Probleme bei der Datenaufbereitung (z. B. Schwierigkeiten bei der Kategorisierung offener Fragen, Umgang mit fehlenden Werten) sind zu erörtern. Die Auswahl der gewählten statistischen Verfahren ist zu begründen.
  • Qualität der Datenauswertung (qualitative Studie): Die Fähigkeit der VerfasserIn wird bewertet, inwieweit es gelingt, qualitatives Datenmaterial angemessen aufzubereiten und (bspw. mittels inhaltsanalytischer Verfahren) auszuwerten. Ferner wird die Fähigkeit der VerfasserIn betrachtet, die Datenauswertung transparent und nachvollziehbar darzustellen.
  • Darstellung und Interpretation der Ergebnisse: Die Ergebnisse müssen im Hinblick auf ihre Aussagekraft reflektiert werden. Hierbei ist zu diskutieren, ob die Ergebnisse in sich stimmig sind und inwiefern sie in Einklang mit bzw. im Widerspruch zu Befunden aus anderen Studien stehen. Ferner ist zu reflektieren, inwiefern die gewählte Forschungsstrategie und/oder das realisierte Vorgehen die Ergebnisse beeinflusst haben könnte.

Diskussion (Diskussion der Ergebnisse & Fazit)

  • Zusammenfassung der Ergebnisse: Inwieweit werden die Ergebnisse prägnant und hinsichtlich der Fragestellung zusammengefasst? Welche Fragen bleiben offen?
  • Einbettung der Ergebnisse in Forschungsstand und Theorie: Inwieweit können die eigenen Ergebnisse in Forschungsstand und Theorie eingebettet werden?
  • Bewertung und Reflexion der Ergebnisse: Welche (forschungs-)praktische Empfehlungen sind stringent aus den Erkenntnissen der Arbeit abzuleiten? Insbesondere bei anwendungsorientierten Arbeiten ist auf die praktische Bedeutung der Ergebnisse einzugehen.

Formale Aspekte

  • Korrektheit des wissenschaftlichen Arbeitens
  • Gliederung und inhaltliche Stringenz
  • Sprachlicher Ausdruck
  • Zusammenfassung / Schlagworte
  • Abstract / Keywords